22.08-29.08.2022 „Motivation & Personal Development with Outdoor Activities“ (Tenerife)

André Kaluza von der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Moers nahm im August 2022 an der Fortbildung mit dem Titel „Motivation & Personal Development with Outdoor Activities“ des Fortbildungsanbieters FU International Academy auf Teneriffa teil.

Hier sein Bericht

Im Rahmen des ErasmusPlus-Projekts nahm ich an der Fortbildung mit dem Titel „Motivation & Personal Development with Outdoor Activities ”“ vom Fortbildungsanbieter FU International Academy auf Teneriffa teil.

„Where there`  s a will, there`s a way!“ Für mich persönlich war es nicht meine erste Fortbildung, die ich als Lehrer alleine besucht habe, allerdings meine erste Fortbildung, die ich alleine in einem Ausland absolvierte. Diese Reise anzutreten war für mich der erste Schritt, der sich mit dem oben genannten Fortbildungstitel sofort deckte, um die gewohnte Komfortzone zu verlassen. Ich habe mich motiviert diesen Schritt zu wagen, um gleichzeitig mich persönlich weiterzuentwickeln, um in jeglichen Lebenssituation und -erschwernissen weiterhin motiviert bleiben zu können. Sich zu motivieren und weiterzuentwickeln ist ein zentraler Punkt, den man in einem großen Schulsystem, wie z.B. einer Gesamtschule, dem Kollegium weitergeben, aber auch stagnierenden Schüler*innen eine Stütze anbieten kann.

Im fünftägigen Seminar, in Puerto de la Cruz (Norden von Teneriffa), bestand die teilnehmende Gruppe aus zwölf tollen Personen. Dank ErasmusPlus durfte ich mit Menschen aus diversen Ländern, Berufen (Lehrer, Projektmanager, Selbstständige, IT-Berater) und Altersklassen lernen. Diese Erfahrung werde ich nicht vergessen, denn Menschen aus Frankreich, Rumänien, Slowenien, Ukraine sowie aus Deutschland im Alter von 29-57 lassen neue Perspektiven auf die eigene persönliche Entwicklung und Lebenslage öffnen.

Die Schwerpunkte unseres Seminars waren folgende:

  • Was ist Motivation und welche Typen gibt es?
    (Maslows Bedürfnispyramide; ERG-Theorie; McGregors Theory X and Y)
  • Wie motiviere ich mich selbst? (Techniken und Taktiken)
  • Energieverbrauch und -einsatz (-ressourcen) in diversen Lebenslagen
  • Seinen eigenen Stress reduzieren, sich selbst schützen und positiv denken (Mindfullness)
  •  Gesunde Lebensweise entwickeln (PERMA Model)
  • Sich besser kennenlernen (Stärken, Schwächen, Chancen und Möglichkeiten erkennen)
    (SWOT-Analysis)
  • Seine Ziele erreichen und die Zeit richtig einteilen
    (SMART-Methode; The 7 Habits of Highly Effective People)

Die Seminarteilnehmer*innen waren sehr herzlich, offen und kommunikativ, wodurch die Atmosphäre erleichtert und der Raum geöffnet wurde, um über sensible Punkte wie z.B. seine eigenen Energieressourcen oder Schwächen zu reflektieren und diese zu offenbaren. Die wesentlichen Lebenskategorien, die besonders viel Energie und Aufmerksamkeit von uns erfordern sind: Time, Energy, Physical Activity, Social Support, Fun, Nutrition, Meaning and Purpose. Angesichts dieser wichtigen Analyse, konnte mithilfe eines Partnerinterviews verstanden werden, in welchen Lebenskategorien wir besonders viele Ressourcen übrighaben, um uns gut zu fühlen (hohe Zahl) und in welchen Kategorien wir einen zu hohen Verbrauch haben, sodass es uns ggf. in ein nicht-motivierten Zustand führen kann (niedrige Zahl). Durch das Partnerinterview konnten wir unsere Gegenüber kennenlernen, aber auch gleichzeitig uns reflektieren und nach der abschließenden Vorstellungsrunde Tipps geben.

Das Seminar war von einer guten und aufeinander aufbauend progressiven Struktur geprägt, die sich jedoch an den Bedürfnissen der Kursteilnehmer*innen orientierte, sodass einige oben genannte Schwerpunkte vertieft und andere Punkte nur oberflächlich behandelt wurden. Die Oberflächigkeit minderte dennoch nicht das Interesse an die Themen, sondern regte zum Weiterlesen an. Olga Keliy (Kursleiterin) hatte uns dauerhaft im Fokus und wusste genau, an welchen Stellen sie bei uns anknüpfen konnte, um die Motivation kontinuierlich aufrecht zu halten. Praktische Phasen, z.B. Pilates am Strand oder Atemübungen im Garten, konnten die theoretischen Inhalte untermauern, unterstützen und ermöglichten uns aber auch gleichzeitig eine Erholungspause von den umfangreichen Theorien. Die Atemübungen können überall und zu jederzeit durchgeführt werden, damit wir letztlich wieder fokussierte Gedanken haben und unseren eigenen Stresspegel senken. – Tief atmen, den Körper vollständig wahrnehmen, äußere Gedanken ausschalten, Muskeln bewusst entspannen und locker lassen, Verspannungen verfliegen lassen und mit einem warmen Tuch auf der Stirn das Gehirn wieder aus der Entspannung aktivieren.

„Das Leben ist voller Probleme. Scheinbar unlösbarer Probleme. Persönlicher Probleme. Familiärer Probleme. Beruflicher Probleme. Probleme in unserer Nachbarschaft und in der großen weiten Welt. Wir resignieren, streichen die Segel oder lassen uns zu einem Kompromiss breitschlagen, der uns nicht zufriedenstellt.“ Sagt Steven Covey, der mit seinem Buch „The Seven Habits of Highly Effective People“ einen Grundstein legt, um dauerhaft motiviert zu bleiben, seinen Fokus beizubehalten und seinen Weg nicht zu verlieren. Dabei sollte man sich die eigene und persönliche Frage stellen, was motiviert mich überhaupt? Diese Antworten sollte man sich notieren, versuchen seine positive Energie beizubehalten und die harte Arbeit zu belohnen. Versuche hierbei eine gesunde Mischung aus inneren und äußeren Motivatoren zu finden. Eine Disbalance wird deine Motivationswaage aus dem Gleichgewicht führen. „Feel it, then you can take it!“, „Love yourself“, recognize your archievments“. Allerdings bringt es nichts, wenn man seine Motivationsmethoden kennt, ohne sich dabei die Fragen zu stellen:

Was ist überhaupt mein Ziel? Was muss ich dafür können und was kann ich? Hierfür bietet sich die SWOT-Analyse an, bei der man explizit sich selbst und die äußeren Bedingungen reflektiert, um dadurch die eigenen Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Möglichkeiten (Opportunities) und Threats (Risiken) herauszuarbeiten. Um sich selbst weiterzuentwickeln und stetig motiviert zu bleiben, sollte man sich in einem ruhigen Moment, mit viel Zeit, ohne jegliche Umwelteinflüsse folgende Fragen widmen: Was macht mich glücklich? Worauf bin ich stolz und kann ich immer zurückblicken? Was sind meine Werte? Was brauche ich?

Darüber hinaus lernten wir in dem Seminar, dass wir zu Aufgaben (beruflich oder privat) „nein“ sagen können und auch dürfen. Wer seine Stärken und Schwächen kennt, weiß was möglich ist und welche Risiken sich verbergen, wenn man immer „ja“ sagt. Man muss sein persönliches Limit kennen, um weiterhin motiviert zu bleiben, sich weiterzuentwickeln und glücklich zu fühlen. Erst dann fühlen wir uns wohl und können Ziele erreichen. Auf diesem Weg kann uns das PERMA-Modell begleiten. Positive Gefühle herstellen, Engagement (wir mögen unsere Aufgaben), Positive Beziehungen zu anderen haben (beruflich und privat), die Bedeutung seiner Aufgabe erkennen und letztlich seine Leistung und den Erfolg fühlen und stolz auf sich sein. Erledige dabei immer zuerst die wichtigen und dringenden Arbeiten!

Es war ein tolles Seminar, tolle Teilnehmer*innen und „we go for our own goals“. Ich habe Theorien und Praktiken kennengelernt, die mir im beruflichen sowie privaten Kontext mit meinen Kolleg*innen, Schüler*innen, Familie und Freunden weiterhelfen, um sensibel bei Lebensstagnationen weiterhelfen und beraten zu können.  Gerne möchte ich diese Fähigkeiten vermehrt im schulischen Rahmen einbringen und vor allem Schüler*innen einen Weg aufzeigen, wie sie positiv und zielgerichtet ihre eigenen „goals“ erreichen können.